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Unter den antiken Historikern und Biographen des Augustus gibt es keinen, der dem Princeps persönlich so nahe gestanden hat wie Nikolaos von Damaskus, der etwa im Jahre 20 v.Chr. sein "Leben des Augustus" verfasste. Das Werk als ganzes ging verloren, doch sind umfangreiche Fragmente zur Geschichte des Jahres 44 erhalten geblieben.Der Text, der in diesem Band erstmals als zweisprachige Ausgabe mit deutscher Übersetzung und ausführlichem Kommentar vorgelegt wird, ist eine wichtige Quelle zur Jugend des Augustus und zu seinem politischen Aufstieg nach Caesars Ermordung.
Nikolaos von Damaskus (geb. ca. 64 v. Chr.) war als einflussreicher Diplomat im Dienste des Herodes nicht nur ein Mann der Praxis, sondern auch Verfasser umfangreicher Werke zur Philosophie und einer Universalgeschichte. Etwa im Jahre 20 v. Chr. schrieb er eine auf Herrscherlob gestimmte Lebensbeschreibung des Siegers von Actium.
Augustus hatte in den Jahren nach seinem Sieg über Mark Anton großes Interesse an einer Darstellung seines Lebens und seiner Verdienste für die Leser des Ostens. Nikolaos, der kundige Diplomat und Rhetor, war genau der richtige Mann für diese Aufgabe. Er benutzte Augustus‘ Memoiren als wichtigste Vorlage und war noch zusätzlich bemüht, seinem Publikum die Vorzüge und Verdienste des Herrschers durch wohlwollende Übertreibung näher zu bringen.
Die erhaltenen Fragmente des Werkes reichen von der Jugend des späteren Erben Cäsars über die Verschwörung an den Iden des März bis zum Herbst des Jahres 44 v. Chr., als Octavian den revolutionären Entschluss fasste, Veteranen Cäsars gegen Antonius zu mobilisieren, um seine ehrgeizigen Ansprüche durchzusetzen.
Die Version des Nikolaos über die politischen Anfänge des Augustus ist eine wichtige Ergänzung der besser bekannten Überlieferung bei Appian, Plutarch und Cassius Dio.
Pressestimmen
"... sei dem an römischer Verfassungsgeschichte interessierten Leser die mit viel Sachkenntnis aufbereitete Lektüre dieses ebenso interessanten wie problematischen Textes, der wie sein Autor bisher sicherlich zu sehr im Schatten der Parallelüberlieferung eines Plutarch, Sueton oder Appian gestanden ist, nachdrücklich empfohlen."
(Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte)
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2003, 210 S.
49,90 Euro
Hardcover, übers. u. komment. v. Jürgen Malitz
ISBN: 978-3-534-14676-5
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